Studie deckt auf: Kinder wollen keine Tiere essen

Kaum ein Kind würde Nein zu einer Salami Pizza oder einem Hotdog sagen. Doch wissen sie überhaupt was sie da essen? Wissenschaftler der Furman University in den USA fanden in einer neuen Studie heraus, dass Kinder unter sieben Jahren häufig nicht wissen, dass Fleisch und andere tierische Produkte von Tieren stammen.

Rund 200 Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren nahmen an der Studie der Furman University in den USA teil. Ihre Aufgaben waren es Lebensmittel in tierische oder pflanzliche Produkte einzustufen und zu bestimmen ob es in Ordnung ist diese zu essen.

41 % der Kinder ordneten tierische Lebensmittel falsch ein. Hamburger, Hotdogs und Speck wurden in Bezug auf ihre Herkunft am meisten missverstanden. Darüber hinaus sagten 76 % der Kinder, dass die Tiere, die am häufigsten in den Supermärkten gefunden werden – Kühe, Hühner und Schweine – nicht zum Verzehr geeignet sind und es nicht in Ordnung wäre diese zu essen.

Die Forscher sagen, der Grund für die Verwirrung der Kinder sei der, dass sie über die Lebensmittelindustrie zu wenig Aufklärung bekommen. Es bieten zwar einige Schulen an, mit den Kindern einen Ausflug auf den Bauernhof zu unternehmen, doch das hat nichts mit der Realität der Fleischindustrie zu tun. Bauernhofbesuche füllen die Lücke im Verständnis der Kinder nicht, da der Großteil der tierischen Produkte nicht von kleinen Bauernhöfen kommt und die Herstellung von Fleisch dort nicht offenbart wird. Die Kinder sehen zwar die netten Tiere auf dem Bauernhof, aber wissen immer noch nicht wie diese im Regal des Supermarktes landen.

Ein anderer beitragender Faktor für die Unwissenheit der Kinder ist der, dass Eltern es vermeiden über dieses Thema zu sprechen. Einerseits lehren Eltern ihre Kinder freundlich gegenüber Tieren zu sein, andererseits geben sie ihnen Fleisch von toten Tieren zum Mittagessen. Das ist einem Kind gegenüber nur schwer erklärbar.
Viele Eltern fürchten auch, dass ihre Kinder das Fleischessen verweigern würden, wüssten diese, dass für ihr Mahl ein Tier sterben musste. Die Tatsache, dass die meisten Kinder in der Studie es nicht für akzeptabel halten, Tiere zu essen deutet darauf hin, dass sie zögern könnten, sie weiter zu konsumieren, wenn sie die Wahrheit der Fleischproduktion wüssten.

Diese Studie legt eindeutig vor, dass Kinder Fleisch unwissentlich essen und dass wir Menschen keinerlei Instinkte zum Fleischessen haben. Werden Kinder erst in späteren Jahren, oder gar erst im erwachsenen Alter aufgeklärt, könnte es sein, dass sich ihre Essgewohnheiten schon tief verwurzelt haben. Daher sind die Wissenschaftler der Meinung, dass die Aufklärung der Kinder über ihr Essverhalten einen effektiveren Ansatz zur Reduzierung des Konsums tierischer Produkte bieten würde, als zu versuchen die verankerte Ernährung der Erwachsenen zu ändern.

23 Gedanken zu “Studie deckt auf: Kinder wollen keine Tiere essen”

  1. Endlich einmal eine Studie über Kinder und Fleischessen. Ich habe einen sechsjährigen Sohn und er hat noch nie Fleisch gegessen. Er fragt seine Großeltern einmal im Monat, warum sie Tiere essen, wenn sie diese doch lieben. Die Erklärung der Oma ist;“Das sind ja nur die alten und kranken, die sowieso gestorben wären.“ Wie damals bei meinen Eltern. Die Lügen sind leichter aufrecht zu erhalten als die Wahrheit und dabei sich selbst in den Spiegel zu sehen.

  2. Kinder orientieren sich an den Eltern. Wenn die Gemüse ablehnen tun es die Kinder auch.
    Beim Fleisch ist es genauso.
    Auch beim Fisch.
    Nudeln mit Tomatensoße essen alle Kinder gerne. Sie brauchen kein Hackfleisch in der Sauce. Das wollen die Eltern. Ich habe ein halbes Leben in der Kita gearbeitet und weiß wovon ich rede.

  3. Für mich ist das Ergebnis nicht verwunderlich. Letztlich werden aber nur Eltern, die den Konsum von tierischen Produkten selbst als bedenklich einschätzen oder ablehnen bereit sein, ihre Kinder aufzuklären oder aufklären zu lassen. Viele wollen gar nicht, dass ihre Kinder tierische Produkte ablehnen, da dadurch ihr eigenes Leben komplizierter würde. Sie müssten eigene Konsumgewohnheiten ändern, anders einkaufen, kochen usw. Und genau das ist der Knackpunkt. Menschen sind träge und scheuen Veränderungen. Daher überdenken sie eigene Gewohnheiten lieber gar nicht und machen weiter wie bisher.

  4. Ich erkläre meiner Tochter sie ist fünf Jahre sehr wohl, dass für ihr Fleisch am Teller ein Tier sterben hat müssen. Natürlich kindgerecht. Aber sie ist trotzdem weiter noch gerne Fleisch. Mich hat das am Anfang etwas verwundert weil sie Tiere eigentlich liebt.

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