Mitgefühl mit Schweinen, aber nicht mit Schweinebauern

Dass ein Schweinebauer keinen Streichelzoo betreibt, dürfte längst bekannt sein.

Trotzdem schmeckt die Wurst noch und das soll auch so bleiben, meint Bundesministerin Klöckner. Sie möchte Schweinebauern finanziell unterstützen, damit sie schadlos durch die Schweinepest-Krise kommen.

Wir schreien also danach, dass die „Drecks-Chinesen“ ihre Wildtiermärkte schließen, wollen aber gleichzeitig nicht auf das Billigfleisch aus dem Supermarkt verzichten. (Der Supermarkt ist ja viel sauberer als so ein blutiger Markt in China. Ach so, dass das Schwein aus dem Schlachthof kommt, vergessen wir gerne.)

Mehr noch: Wir sind sogar bereit, mit Steuern die Schweinebauern zu unterstützen, mit Beiträgen in die Krankenkasse die Pharmariesen zu stopfen und mit weiteren Steuern die Umweltschäden der Massentierhaltung zu tragen. Alles nur, um uns der Illusion hingeben zu können, dass Billigfleisch tatsächlich billig ist. Ist es aber nicht.

Schauen wir mal: Der US-Anwalt und Mathematiker David Robinson Simon hat die wahren Kosten eines Burgers errechnet: Wenn wir uns alle Unkosten ansehen, die wir zahlen (Medikamente gegen Krankheiten, die durch Fleischkonsum verursacht wurden, durch Gülle verunreinigtes Trinkwasser, Subventionen für Tierzüchter) müsste ein normaler Burger eigentlich 11 Euro kosten.

Das kostet also ein Burger wirklich, 11 Euro! Und dazu noch das Leben eines Rindes oder eines Schweins.

Da wir als kleine Bürger nur wenig Einfluss auf die Entscheidungen der Politiker haben, können wir doch zumindest selbst handeln, und Tierprodukte von der Einkaufsliste streichen. Das ist besser für den Geldbeutel (wie oben gelernt), gesünder und schont die Umwelt. Außerdem ist es tierfreundlicher.